Datum: 20. August 2021 um 06:30 Uhr
Alarmierungsart: Telefon
Dauer: 61 Stunden 30 Minuten
Einsatzart: KatS-Alarm
Einsatzort: Dernau
Fahrzeuge: GW-L, FLF, LF 10 KatS


Einsatzbericht:

Vom 20. – 22.08. leisten wir unsere zweite „Dienstschicht“ in Dernau. 

Gut einen Monat nach den verheerenden Überflutungen ist die Feuerwehr Dieburg mit einer Gruppe (9 Personen) und drei Fahrzeugen zum zweiten Wochenendeinsatz nach Dernau gefahren. Start war dieses Mal schon Freitagmorgen um 6:30 Uhr, weil wir den Einsatzdienst ausnahmsweise bereits um 10:00 Uhr übernehmen sollten. Trauriger Anlass: für 11:00 Uhr war die Beerdigung der beiden bei der Unwetterkatastrophe tödlich verunglückten Feuerwehrmänner angesetzt und deren Kameradinnen und Kameraden sollten in Ruhe Abschied nehmen können.

Neben unserer Hauptaufgabe, nämlich den örtlichen Brandschutz sicherzustellen, erledigten wir zahlreiche kleinere Hilfeleistungen wie hier eine Leiter hinbringen, dort Wassertanks füllen, dann wieder zwei Personen zur Unterstützung bei Hebearbeiten abstellen usw. Und immer, wenn wir am Gerätehaus waren, wurde dort am Wiederaufbau gearbeitet. Für uns hieß das konkret, die Wände unter dem Dach mit Bohrhämmern vom nassen Putz zu befreien. Die andere Hälfte der Mannschaft richtete derweil in der gegenüberliegenden Schule eine provisorische Feuerwehr-Einsatzumkleide aus gespendeten Spinden ein. Zwischendurch wurde gemeinsam mit den Kameraden des Nachbarortes Rech ein Einsatz mit dem Stichwort H Gas bearbeitet – einer der außerhalb der Ortschaft gelagerten Flüssiggas-Tanks war undicht und entsprechend war austretendes Gas wahrnehmbar. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, da aufgrund der Zerstörung des Tanks keine weiteren Maßnahmen möglich waren. Am Samstag erfolgte eine weitere Messung in dem betroffenen Bereich.

Konnten wir so noch die erste Nacht auf unseren mitgebrachten Feldbetten in der maroden Fahrzeughalle schlafen, war das in der zweiten Nacht nicht mehr möglich, da am Samstagmorgen eine große und perfekt ausgestattete Truppe aus Grafschaft bei Oldenburg angereist war, die mit ihrem schweren Räumgerät (Containerfahrzeug, Bagger, Kompressor-Anhänger mit Presslufthämmern) das Gerätehaus „auf links drehte“. Das heißt, der Boden einschließlich Fliesen und Estrich wurde entfernt, die defekten Toiletten rausgerissen, die restlichen Wände in Rohbauzustand versetzt. Deshalb verbrachten wir dann die zweite Nacht mit rund 15 anderen Helfern im Saal des ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen, aber im 1. OG leidlich nutzbaren Bürgerhauses. Am Sonntag letzte Abbrucharbeiten, grobe Reinigung und einräumen der vor dem Schmutz in Sicherheit gebrachten Einsatzmittel. Pünktlich um 16:00 Uhr konnten wir am Nachmittag unseren Einsatz beenden und die Heimfahrt müde und schmutzig antreten. Gegen 19:00 Uhr wieder Ankunft in Dieburg.