Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger Dieburgs,
liebe Kameradinnen und Kameraden,
 
vorausschauend erwarteten wir für 2020 als größte Herausforderung unser Jubiläum mit den zugehörigen Veranstaltungen. Das neue Jahr hat uns jedoch eines besseren belehrt – nach gut 20 Stunden Dauereinsatz bei Sturmtief Sabine und einer kurzfristig zu bewältigenden Sicherheitsherausforderung an Fastnacht – verursacht durch schwachsinnigen Irrsinn geschürt einiger weniger in Deutschland – haben wir nun mit der Ausbreitung des Coronavirus/COVID-19 die nächste Herausforderung zu meistern.
 
Wie Sie alle in den letzten Tagen sicher mitbekommen haben, ist sehr viel Bewegung in das Thema ge-kommen. Ziel ist es, die Verbreitung zu verlangsamen und eine Überlastung der gesundheitlichen Versor-gung, wie sie in anderen Ländern teilweise entstanden ist, zu vermeiden. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Deutschland über ein hervorragendes und leistungsfähiges System der Gesundheitsversorgung und öf-fentlichen Sicherheit verfügen.
 
Da die Feuerwehren essentieller Bestandteil der täglichen Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes sind, werden sie als kritische Infrastruktur definiert. Wie jedem selbstverständlich, sind Vorsichtsmaßnah-men wie Homeoffice oder temporärer Shutdown für uns keine Option. Ebenso wenig kann eine infizierte oder gar symptomatisch erkrankte Feuerwehr so ohne weiteres kompensiert werden. Auch die nachbarli-che Hilfe, die in unserem Umfeld immer sehr gut funktioniert, würde an ihre Grenzen geraten können.
 
Aus diesen Gründen haben wir uns gemeinsam mit Bürgermeister, Stadtverwaltung und Landkreis zu vor-sorglichen Maßnahmen abgestimmt. Hierzu zählen im Wesentlichen:
  • Einstellung jeglichen Dienst- und Ausbildungsbetriebes mit Ausnahme des Einsatzdienstes für alle Abteilungen der Feuerwehr;
  • Absolute Zutrittssperre zum Feuerwehrstützpunkt mit Ausnahme vom Einsatzdienst oder nicht auf-zuschiebenden Tätigkeiten;
  • Strikte organisatorische Trennung der drei vorhandenen Alarmzüge, soweit dies möglich ist.
 
Wir möchten Sie mit dieser proaktiven Information über diese Maßnahmen unterrichten, ehe Gerüchte und ähnliches aufkommen (auch das Gerücht einer Erkrankung in Reihen der Feuerwehr war bereits falsch). Zudem bitten wir Sie um Verständnis und Rücksichtnahme, sofern Sie von unseren Einschränkungen be-troffen sind oder ein Einfluss jedweder Art besteht. Alle Maßnahmen sind vorsorglich und dienen der Auf-rechterhaltung der Einsatzbereitschaft, damit wir in den kommenden Wochen jedweder Herausforderung mit starker Mannschaft entgegentreten können.
 
Selbstverständlich sind wir aber nach wie vor 7 Tage/24 Stunden für Sie da, sofern Sie uns brauchen.
 
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Aktiven und deren Partnern, Familien und Unterstüt-zern bedanken. Nicht nur, dass viel Freizeit in das ehrenamtliche Engagement investiert wird, nun sind es mal wieder persönliche Einschränkungen, die jeder bereit ist, einzugehen.
 
Tun Sie es in dieser Zeit auch für Ihre Mitmenschen – gehen Sie verantwortungsvoll, ruhig und lösungsori-entiert mit der Situation um, beachten Sie stringent die empfohlenen Hygieneregeln und denken Sie immer auch an die anderen. So werden wir schon bald wieder zum normalen Leben zurückkehren können und hoffentlich unser Jubiläum gemeinsam feiern.
 
Mit den besten Grüßen
 
 
Carsten Hammer
Stadtbrandinspektor