Am gestrigen Montag, den 07. Januar 2019 trat eine seit mehreren Monaten geplante Änderung in der Organisationsstruktur der Freiwilligen Feuerwehr Dieburg und dem dort bislang etablierten Alarmierungssystem in Kraft. Bedingt durch vielfältige Belastungen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte kam es in den vergangenen Jahren zunehmend zu reduzierten Verfügbarkeiten im Einsatz- und Übungsdienst. Um diesen Erfahrungen, die auch in anderen Feuerwehren seit längerer Zeit gemacht werden, Rechnung zu tragen, wurde im vergangenen Jahr großer Aufwand betrieben, die bestehenden Konzepte in der Feuerwehr Dieburg zu analysieren und Optimierungspotentiale zu ermitteln.

„Unsere Einsatzkräfte sind privat und beruflich immer mehr eingespannt. Die Belastungen im Arbeitsalltag wachsen stetig, sodass viele der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr den Stellenwert einräumen, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war“

„Unsere Einsatzkräfte sind privat und beruflich immer mehr eingespannt. Die Belastungen im Arbeitsalltag wachsen stetig, sodass viele der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr den Stellenwert einräumen, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war“, erläutert Stadtbrandinspektor Carsten Hammer, der auch in ständigem Austausch mit anderen Stadt- und Gemeindefeuerwehren steht. „Das Problem haben nicht nur wir; den demographischen Wandel spüren die Freiwilligen Feuerwehren tagtäglich“, fasst er zusammen.

„Das Problem haben nicht nur wir; den demographischen Wandel spüren die Freiwilligen Feuerwehren tagtäglich“

In den vergangenen Jahrzehnten war die Feuerwehr Dieburg in vier Nachtalarmzüge aufgeteilt, die im vierwöchigen Wechsel werktags zwischen 18:00 und 6:00 Uhr sowie wochenends ganztägig die Einsatzbereitschaft sicherstellten. Zudem wurde mehr umfassend als fokusiert alamiert. Da die eigentlich zur Abarbeitung gewisser Alarmstichworte erforderliche Zugstärke durch diese Zugeinteilungen nicht konsequent gewährleistet werden konnte, erfolgte zum Ende des vergangenen Jahres eine Neustrukturierung zu einem Zugsystem, bestehend aus drei Nachtalarmzügen.

In diesen Zügen werden zu den bisherigen Zeiten nun die Einsätze überwiegend zugintern alarmiert und abgearbeitet. Die Alarmierung über die digitalen Meldeempfänger (DME) erfolgt hauptsächlich nur für den jeweils diensthabenden Zug. Nur bei Stichworten mit größerer Brisanz und Menschenleben in Gefahr werden alle verfügbaren Einsatzkräfte alarmiert, um ein maximal zeitoptimiertes Ausrücken und somit schnellstmögliche Hilfe sicherzustellen.

Auch der Übungsdienst wird in diesen neu gebildeten Einheiten absolviert. Dabei wurde größten Wert auf eine gleichmäßige Verteilung der Einsatzkräfte hinsichtlich Ausbildungsstand, Qualifikation, Alter und Entfernung des Wohnortes zum Hauptstützpunkt gelegt. Auch die Führung der Züge wurde unter diesen Gesichtspunkten „durchgemischt“.

„Ob dieser Schritt der Richtige war, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Bei Bedarf werden enstprechende Anpassungen vorgenommen. Sicher ist jedoch, dass etwas passieren musste“

„Ob dieser Schritt der Richtige war, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Bei Bedarf werden enstprechende Anpassungen vorgenommen. Sicher ist jedoch, dass etwas passieren musste“, fasst Carsten Hammer zusammen, der bei der Neustrukturierung der Züge und Alarmierungssysteme eng mit Bürgermeister Frank Haus, dem Dienstherrn der Feuerwehr, zusammenarbeitete.